23. März 2015 wearechristians

5000 Euro Spendenübergabe von We Are Christians –Aramaic Charity Organization e.V. an Seine Eminenz Mor Yustinos Paulus Safar, Patriarchalvikar von Zahle/Libanon

Datum: 08. März 2015

Ort: Hotel Hohenstaufen, Göppingen

Anwesend: S. E. Erzbischof Mor Philoxenus Matthias Nayis, S. E. Erzbischof Mor Yustinos Paulus Safar, H.H. Pfarrer und Schuldekan Habip Önder, Aydin Ahrun, Vorsitzender der St. Afrem Gemeinde Göppingen, Elias Cello, Mitglied des Diözesanrats von Deutschland (Zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Diakon Dr. Josef Önder Berater von We Are Christians – Aramaic Charity Organization und Protokollführer.

We Are Christians – Aramaic Charity Organization e.V. vertreten durch: Jakob Jakob – Dialogbeauftragter der aramäischen Hilfsorganisation

Fragen von We Are Christians wurden von Herrn Jakob Jakob gestellt:

We Are Christians: Eure Eminenz, es ist uns eine große Freude und Ehre, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, uns ein paar Minuten zu gewähren; im Namen unserer Organisation danken wir Eurer Eminenz dafür. Ferner danken wir unserem hochwürdigsten Diözesanbischof, der uns mit seiner Anwesenheit bei diesem Treffen beehrt. Würdet Ihr uns, Eure erzbischöflichen Gnaden, uns Eure Diözese Zahle (Libanon) und die Situation der Flüchtlinge beschreiben?

E. Erzbischof Yustinos: Es ist uns eine große Freude, dass Sie, als Vertreter der vom Herrn gesegneten Organisation, sich Zeit genommen haben uns zu empfangen. Möge Gott Euch segnen!

In Zahle selbst leben rund 100 000 Menschen aus verschiedenen Ethnien; es ist also eine kleine Stadt und auch meine Diözese ist sehr klein und überschaubar. Der erste Bischof von Zahle war Metropolit Severius Saliba, der in Rom studierte und leider kurz nach seiner Bischofsweihe entschlief.

Ich wurde im Jahr 2004 zum Patriarchalvikar ernannt und im Jahr 2005 zum Metropoliten geweiht. Es leben etwa 1500 Diözesanen – mit den Flüchtlingen – in meiner Diözese. Etwa 300 Familien sind zwar in Zahle angemeldet, sie pendeln aber zwischen Zahle und Beirut.

Unsere Diözese bzw. die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien in Libanon besitzt in Zahle zwei Kirchen, die St. Gregorios (eingeweiht im Jahr 1925 von Patriarch Ignatius Elias III. (†1932)) und die Kirche der Gottesgebärerin (1980 eingeweiht). Ferner haben wir ein Kloster. Patriarch Ignatius Afrem I. (†1957) rief ein Priesterseminar ins Leben. Zur St. Gregorios Kirche gehört auch eine Schule. Wir haben Jugendräte, Frauenräte, einen Diözesanrat, alles ist straff organisiert. Ferner haben wir ein Alten- bzw. Pflegeheim.

Ende 2012 begannen die Probleme in Syrien. Etwa 50 Familien flohen in meine Diözese. Bis heute zählt die Diözese 300 Flüchtlingsfamilien. Die meisten sahen Zahle als Durchgangsstation nach Kanada oder Amerika.

Die Probleme der Flüchtlinge sind hauptsächlich:

  • Unterkunft
  • Kälte und Winter
  • Nahrungsmittel
  • Medizin
  • Geld

Uns ist es wichtig, dass unsere Flüchtlingsfamilien bei uns leben können. Einige Familien erhalten Geld, zwischen 100 – 150 US-Dollar im Monat. Sie erhalten dieses Geld aber nicht kontinuierlich, nur etwa 20 Familien erhalten diese finanzielle Unterstützung – Monat für Monat. Die Kinder dieser Flüchtlingsfamilien wurden eingeschult; wir haben diese entweder in unserer Privatschule untergebracht, oder sie an Privatschulen angemeldet und unsere Diözese bezahlt die Schulgebühren. Im Jahr 2015 wurden z.B. 80 Flüchtlingskinder neu in die Schule aufgenommen. Ihre Kosten haben wir als Diözese, die Caritas und das syrisch-orthodoxe Patriarchat in Damaskus übernommen. Wir machen alles menschenmögliche für diese Flüchtlinge. Viele von ihnen sind krank und erhalten von uns Medikamente auf die sie angewiesen sind. Ferner erhalten die Familien Essenspakete. Hier haben wir uns mit verschiedenen Organisationen kurzgeschlossen, sie waren und sind barmherzig und geben den Flüchtlingen Essenspakete.

Wenn wir diesen Flüchtlingen nicht helfen, wer dann? Es ist ein Akt der Nächstenliebe unseren Schwestern und Brüdern gegenüber. Wir als Diözese wollen nicht, dass unsere Metropolie als Durchgangsstation gesehen wird. Die syrisch-orthodoxen Flüchtlinge sollen bleiben und wir werden alles dafür tun, dass sie gut leben können. Die Kinder müssen die Schule besuchen, denn sie sind unsere Zukunft. Als Bischof werde ich alles was in meiner Macht steht tun, um diesen Brüdern und Schwestern zu helfen.

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We Are Christians: Gibt es Ängste im Libanon?

E. Erzbischof Yustinos: Gegenwärtig gibt es keine Ängste, jedoch ist uns die Gefahr bewusst. Der Staat und die Menschen sind wachsam. Wir wollen friedlich leben.

We Are Christians: Eure Eminenz, wir haben Euch heute im Namen unserer Organisation eine Spende in Höhe von 5.000 Euro mitgebracht. Wir bitten Euch, als Hirte Eurer Diözese, mit dieser Spende die Flüchtlinge zu unterstützen. Mögen sie durch diese Spende eine kleine Hilfe bekommen. Wir bitten darum, dass die Flüchtlingsfamilien für unsere Schwestern und Brüdern, die gespendet haben, zu beten. Wir, als Organisation, sind nur ein Sprachrohr, aber die Menschen, die spenden, sind barmherzig und hilfsbereit. Daher bitten wir Euch, um Euren Segen für unsere Organisation und für die Spender.

E. Bischof Yustinos: Möge unser Herr und Heiland Euch und alle Spender für Eure Nächstenliebe und Barmherzigkeit segnen. Es ist eine große Tat vor Gott, an notleidende Schwestern und Brüdern zu denken. Dankt bitte jedem einzelnen Spender in meinem Namen und der der Flüchtlinge. Sobald ich in meine Diözese zurückkehre, wird unser Diözesanrat eine Spendenbestätigung vorbereiten und Euch zukommen lassen. Gott segne Euch und Eure Familien – Danke.

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Schlusswort: S. E. Erzbischof Philoxenus: Wir segnen Eure großartige Arbeit, Eure Barmherzigkeit an den Notleidenden in Syrien, dem Irak und Libanon. Es freut mich als Diözesanbischof sehr, Euch und Eure Arbeit kennengelernt zu haben. Pfarrer Önder hat mir viel von Euren guten Taten berichtet. Arbeitet weiter so; der Herr wird es Euch vergelten! Gott segne Euch!

We Are Christians übergibt die Spende S. E. dem Diözesanbischof Mor Philoxenus Matthias Nayis. Dieser übergibt die Spende im Namen von We Are Christians S. E. Erzbischof Yustinos P. Safar